How to die - Wenn du sterben kannst, kannst du leben.“

Eine meiner Lieblingsthemen, über die ich stundenlang mit dir sprechen möchte ist das Sterben. Einen der größten Führer, haben wir aus dem Leben - zumindest in unserer Kultur - vollständig verbannt.

Überall, wo es zur Sprache kommt, das Sterben, der Tod - wird der Atem angehalten, das Schweigen breitet sich aus. Stille. Nur kein Wort. Psssst. Leise Kind. Sprich nicht darüber. Nicht  d a r ü b e r.

Wenn unsere Alten sterben, werden Kinder entsetzt von den Sterbezimmern ferngehalten, von den Begräbnisse auch. Man will ihnen die Trauer ersparen, den Schmerz. Und nimmt ihnen den Abschied, die Liebe und das bewusste Loslassen - in einem Zyklus aus Leben.

unsplash - europeana

Zu Sterben - und uns nicht nur am Sterbebett dabei zu begleiten ist eine Erlösung für die Angst davor - aber vor allem für die Suche nach Leichtigkeit und Sinn im Leben.

Zu Sterben - und uns nicht nur am Sterbebett dabei zu begleiten ist eine Erlösung für die Angst davor - aber vor allem für die Suche nach Leichtigkeit und Sinn im Leben.

Und so beginnt das Leben keinen Sinn mehr zu machen. Wir wissen nicht mehr wie es geht - können es nicht mehr jauchzend auskosten, jubelnd begrüßen und uns ihm voller Lust hingeben.

Denn, wenn wir uns von der einen Seite trennen - vom dem Tod.
Dann trennen wir uns auch von der andere, dem Leben.

Und so erleben wir es auch im Alltag.
Im Kleinen.

Wir können nicht mehr loslassen.
Nicht mehr den sinnlichen, köstlichen Schmerz der Trauer fühlen, wenn wir etwas verlieren und loslassen müssen.

Und wenn wir Trauer, um das verloren nicht mehr spüren wollen - geben wir gleichzeitig das Lieben auf. Die Liebe an sich.
Denn Trauer ist nur da, wenn wir uns voller Liebe fühlen.


HOW TO - Und was hat das mit deinem Leben zu tun?

Sterben können.
Loslassen.

Etwas in dir, dass dir nicht mehr dient. 

Wir (Menschen, Anm. d. Verfassers) halten fest. Was geht. In uns. In der Welt. An Besitztümern. Anderen Menschen. Unseren Eltern. Geld. Sicherheit.

Loslassen berührt eine unserer tiefsten Ängsten.
Was, wenn wir nicht sicher sind, wenn wir loslassen?

Was, wenn es uns verschlingt, diese dunkel bedrohliche Masse in uns drin?

Und so schließen wir Versicherungen ab.
Machen sichere Jobs.

Und verschließen unsere schlimmsten Ängste und Gefühle tief in uns.
Betäuben sie.
Mit Konsum, Alkohol, dem Wochenende.

unsplash - César Abner Martínez Aguilar


Wenn du Sterben kannst, kannst du Leben

Und das ist der Punkt. Eine der schönsten Geschichten, die ich je gehört habe, in Zusammenhang war die Geschichte von einem alten Mann, der auf dem Sterbebett liegt. Ein stolzer Mann. Unabhängig. Immer das Zepter in seinem Leben in der Hand.

Er liegt im Sterben und sagt, ganz plötzlich: Jetzt. Jetzt springe ich.

Und so hat er entschieden, den Sprung ins Ungewisse zu wagen.
Selbst zu entscheiden, dass er geht.
Loslässt.
Im tiefen Nichtwissen, was dann kommt.

Denn das ist es, das Sterben.

Zu lernen zu springen, etwas zu beenden, loszulassen.
Ohne zu wissen was danach kommt.
Oder wie es weiter geht.


Eines meiner größten Lektionen

Mich als Frau auf das Einzulassen.
Zu Sterben.
Immer wieder.

Alte Anteile in mir.
Egotode.
Alte Geschichten, die mir so lange gedient haben.

Und ins Leere zu springen.
Zu lernen, wie es sich anfühlt, etwas zu beenden, statt immer wieder etwas Neues zu beginnen.

Und die tiefe Befriedigung zu erfahren, die wir nur bekommen, wenn wir etwas beenden.

Und die tiefe Liebe zu uns selbst, wenn wir etwas in uns Sterben lassen, ohne zu wissen, wer wir dann noch sind.

Und was danach kommt.

Ich bin inzwischen unzählige Tode gestorben.
Durfte wunderschöne Beerdigungen in tiefer Liebe erleben.
Und in schamanischen Prozessen “Death Rites” durchführen und selbst erfahren, die einfach alles verändern.


Deine Welt wird sich verändern, wenn du sterben lernst

Sie wird weiter.
Du kannst mehr Atmen.
Verlierst die Angst vorm Loslassen.
Und erfährst, das Sterben keine Trennung ist.

Sondern ein Heimkommen.
Ein Näher kommen.

Lass uns drüber reden.

Love

Patrizia

Nächste Zeremonie:
SAMHAIM 31.10.2025

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